Der 31. Baden-Württembergischen Grünlandtag findet 2023 in gewohnter Weise als Präsenzveranstaltung ganz im Süden
des Landes, im Landkreis Waldshut statt. Die landesweite Traditionsveranstaltung wird jährlich in verschiedenen Landesteilen
durchgeführt. Nach dem Vormittagsprogramm mit Fachvorträgen werden nachmittags anhand von Praxisdemonstrationen weitere Themen
vorgestellt und diskutiert. Veranstalter sind neben dem LAZBW Aulendorf das Regierungspräsidium Freiburg, das Landratsamt Waldshut
sowie der Maschinen- und Betriebshilfsring Waldshut.
Präsentiert wird ein interessantes Fachprogramm zum aktuellen Rahmenthema:
– Grünlandbewirtschaftung und Feldfutterbau unter neuen Bedingungen -
Nach der Begrüßung durch den Direktor des LAZBW, Michael Asse und einem Grußwort von dem Landrat des Landkreises Waldshut,
Herrn Dr. Martin Kistler, wird die Veranstaltung von Herrn Ministerialdirigent Dr. Konrad Rühl vom Ministerium für
Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) eröffnet, der einen aktuellen Einblick in die agrarpolitischen Themen
geben wird. Wichtige Fragen aus Sicht der Grünlandbewirtschaftung sind dabei: Wie können Grünlandbauern mehr heimisches
Eiweiß vom Grünland und Ackerfutter erzeugen sowie die anfallenden Wirtschaftsdünger effizient nutzen, um damit den hohen
Betriebsmittelpreisen zu entgegnen, THG-Emissionen zu reduzieren und Nährstoffkreisläufe zu schließen? Grünland und
Ackerfutter speichern CO2 und dienen damit dem Klimaschutz und leisten zudem auch einen wesentlichen Beitrag zum Erosions- und
Gewässerschutz, der biologischen Vielfalt sowie zur Versorgung der landwirtschaftlichen Nutztiere mit heimischem Eiweiß.
Die Förderung und der Erhalt der Biodiversität spielt in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle und wird auch über
verschiedene Förderprogramme unterstützt um die Anliegen der Biodiversitätsstrategie des Landes umzusetzen. Wichtig ist hier
eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, denn nur gemeinsam lassen sich die angestrebten Ziele erreichen.
Hierzu gibt es viele erfolgreiche Beispiele, wie das gut miteinander funktioniert. Ein Beispiel ist das Projekt Archewiesen, das von Herrn
Jochen Kübler vom Ingenieurbüro 360° vorgestellt wird, ergänzt durch einen Praxisbericht von Landwirt Lothar
Braun-Keller.
Wirtschaftsdünger sind wertvolle Betriebsmittel, die gezielt und effizient einzusetzen sind. Allerdings sind bei der Ausbringung
gewisse Herausforderungen zu bewältigen. Nicht
zuletzt auch die Umsetzung der streifenförmigen Gülleausbringung im Grünland ab 2025 stellt viele Betriebe vor die Aufgabe,
das Management der Gülleausbringung neu zu
organisieren. Welchen Wert Wirtschaftsdünger haben und welche Kosten die verschiedenen Ausbringverfahren verursachen zeigt Herr Dr.
Michael Tröster auf. Er kommt
von der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Triesdorf und ist ein anerkannter Experte in diesem Arbeitsgebiet. Bei den nach wie vor hohen
Preisen für Eiweißfuttermittel kommt der Eiweißlieferung vom Grundfutter eine besondere Bedeutung zu. Leguminosenbetonte
Ackerfuttermischungen können hier sehr hohe Eiweißerträge erzielen und bieten zudem weitere Vorzüge wie NAkkumulation,
Humusaufbau oder Trockenheitstoleranz, um nur einige zu nennen. Zu der Thematik gibt Herr Wilhelm Wurth vom LAZBW Aulendorf einen
Überblick.
Nach der Mittagspause werden auf Flächen des landwirtschaftlichen Betriebes Daniel
Meister in Stühlingen-Bettmaringen vier verschiedene Themen praxisnah vorgestellt und
diskutiert, teilweise anhand von Demoanlagen. Der Stationenrundgang erfolgt in mehreren
Gruppen. Vorgestellt werden folgende Themen:
Station 1: Heimisches Eiweiß durch leguminosenbetonten Ackerfutterfutterbau „Demonet
KleeLuzPlus“ (Wilhelm Wurth / Karsten Beckers, LAZBW)
Station 2: Effizienzsteigerung durch Güllebehandlung inkl. Gülleansäuerung (Jörg Messner,
LAZBW / Christoph Essich, Uni Hohenheim)
Station 3: Grünlandnachsaat (Dr. Jonas Weber, LAZBW)
Station 4: Konservierung von leguminosenbetontem Ackerfutter (Christof Löffler, LAZBW)
Abgeschlossen wird die Veranstaltung durch eine Vorführung von Grünland-
Nachsaattechnik sowie eines sensorgesteuerten Gerätes zur Ampferbekämpfung.
Um Voranmeldung unter www.lazbw.de wird gebeten. Dort finden sich auch weitere
aktuelle Informationen zum Grünland und Ackerfutterbau.