Page 3 - Heft_3_2022_Biodiversität
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Editorial
Landinfo 3/2022
Biodiversität in Gefahr - das Handeln hat begonnen
Mit „Biodiversität in Gefahr – höchste Zeit zu handeln“ war mein Beitrag vor drei Jahren
überschrieben, als in der Landinfo das Thema „Biodiversität“ erstmals als Schwerpunkt aufge-
griffen wurde (vgl. Landinfo 3/2019). Inzwischen ist das Bewusstsein sowohl in der Gesell-
schaft und bei den politisch Verantwortlichen als auch in der praktischen Landwirtschaft
deutlich gestiegen und es wurde erkannt, dass für den Erhalt der Biodiversität deutlich mehr
getan werden muss. Das fand seinen Niederschlag nicht zuletzt im über die Landesgrenzen
hinweg beispielgebenden Biodiversitätsstärkungsgesetz des Landes und in der Verlängerung
des „Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt“.
Die Landwirtschaft ist zugleich Mitverursacherin und Betroffene des Biodiversitätsverlustes.
Sie ist verantwortlich für die Pflege und den Erhalt zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, auch
von bedrohten Spezies. Aktuell ist die Landwirtschaft jedoch von massiven Preiserhöhungen
bei Düngemittel- und Energiekosten betroffen, sieht sich extremen Erzeugerpreisschwankun-
gen ausgesetzt und muss aufgrund anhaltender Trockenheit infolge des Klimawandels drasti-
sche Ernterückgänge hinnehmen. Es ist leicht nachvollziehbar, dass in einer solchen Situation
die Bedrohung der Biodiversität nicht als prioritäres Problem wahrgenommen wird. Dennoch
ist die Feststellung „Biodiversität in Gefahr – höchste Zeit zu handeln” heute genauso richtig
wie vor drei Jahren und der Handlungsbedarf ist weiter gestiegen. Insofern ist es umso mehr
Aufgabe von Politik, Wissenschaft, Verwaltung, aber auch der Gesellschaft, sich mit diesem
Handlungsbedarf auseinanderzusetzen und die Landwirtschaft mit Informationen, Hand-
lungshinweisen, Förderprogrammen und Beratung zu unterstützen.
Die Ausgestaltung des Förderprogramms für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT)
und der Landschaftspflegerichtlinie (LPR) für die neue Förderperiode ab 2023 trägt den An-
forderungen zum Erhalt der Biodiversität Rechnung. In der Landwirtschaftsverwaltung wur-
den zudem 40 neue Stellen zur Umsetzung des Biodiversitätsstärkungsgesetzes geschaffen. Mit
zahlreichen weiteren Maßnahmen des Landes, Fragestellungen und Ansätzen aus und in der
Landwirtschaft setzt sich das vorliegende Heft auseinander.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und hoffe, dass Sie vielfältige Impulse für Ihre
eigenen Aktivitäten zur Unterstützung und Erhaltung der Biodiversität mitnehmen können.
Roland Großkopf
LEL Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 / 917 - 413
roland.grosskopf@lel.bwl.
de
Roland Großkopf
Leitung Abt. 3
LEL Schwäbisch Gmünd
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